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Text for song:

Negativmaske

Goethes Erben

Band/Artist: Goethes Erben

Album: Dazwischen


Wenn man sein Gesicht
in den Schnee presst,
vergisst man irgendwann die Kälte.
Doch der Verstand
sagt irgendwann: aufstehen!
Man steht auf, läuft weiter,
sucht weiter und denkt weiter nach.

Zurück bleibt ein Abdruck des Gesichtes,
eine Negativmaske im Schnee.

Diese verschwindet,
wenn die Natur an ihr nagt.
Das Weiß bedeckt
oder modelliert die Maske
bis sie unkenntlich wird,
verschwindet.

...Der Raum ist weiß.
Die Negativmaske
Existiert dann nur noch als Gedanke.
Der Schnee ist nur ein Kissen
das reicht nicht aus um zu ersticken.
Ich kannte einen Menschen,
der suchte Wärme anstatt Kälte.
Er hielt seinen Kopf solange
unter das heiße Wasser
des Wasserhahnes
bis er an den Verbrühungen starb.
Es dauerte fast eine Stunde
Jene die ihn fanden,
mussten sich übergeben,
sein Gesicht war fast gargekocht.
Jetzt ist das Wasser
nur noch lauwarm.

Ich bevorzuge die Kälte
Obwohl es bekanntlich
irgendwann egal ist
ob zu kalt oder zu heiß,
es tut einfach nur weh.
Ich sitze hier, um mich
vor mir selbst zu schützen.
Es ist immer ein bisschen kühl
in diesem weißen Raum.

Aber es macht mir nichts aus.
Was niemand weiß, ist:
Ich kann diesen Ort verlassen,
ja wirklich
und dann entdecke ich
allerlei Absonderliches
All das schreibe ich auf, wenn ich
wieder hierher zurückkehre.
Ich war dort und habe alles gesehen.
Ich weiß, dass die Welt weiß
geworden ist, nicht nur hier,
auch draußen,
vor der Tür, hinter diesen Wänden.